Hungersacker-Weihern

Hungersacker (471 m über NN) liegt 30 km, Weihern (521 m über NN) 32 km nordöstlich von Regensburg. Beide Ortschaften sind auf der Kreisstraße Wörth-Wiesenfelden zu erreichen. Sie sind eingebettet in zwei große Rodungsinseln inmitten des Wörther Forstes im Vorderen Bayerischen Wald.

Hungersacker

Es darf angenommen werden, dass der Ortsname auf eine Flurbezeichnung zurückzuführen ist. Hungersacker ist ein Hinweis auf schlechte Böden, die bei Dürre austrocknen. Hungeräcker sind demnach wenig fruchtbare Äcker im Gegensatz zu "Schmalzäckern", die ertragreicher waren. Diese Annahme wird auch belegt durch geschichtliche Quellen, wo es sinngemäß heißt, die "Untertanen im Wald" waren oft von Steuerleistungen befreit, da ihre Böden karg und steinig sind, das Klima rauh ist und die Winter friiher kommen und länger währen. Nach einer neueren Deutungsweise - vertreten auch vom Historischen Verein der Oberpfalz und Regensburg - ist Hunger eine ältere Form für Ungarn. Man versucht, die Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert in unseren Raum mit der Ortsgründung von Hungersacker und ihrer Namengebung in Verbindung zu bringen. Jn diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, dass im Kataster der ehemaligen Gemeinde Hungersacker die Flurnamen "Marteracker" und "Marterkapelle" ausgewiesen sind. Ob dies allerdings als Hinweis auf das bekannt grausame Vorgehen der Ungarn zu werten ist, lässt sich nicht belegen.

Es erscheint jedenfalls weit herbeigeholt zu sein und unglaubwürdig, denn die Reiterhorden aus dem Osten nahmen ihren Weg entlang der Donau und zu holen gab es für sie in der unwirtlichen Waldgegend sicher nichts.

Weihern

"Siedlung bei den Weihern", so darf man den Ortsnamen deuten. In der Ortsbezeichnung liegt also der Hinweis, dass der große Weiher schon seit Alters besteht.

Es waren wohl Mönche des Regensburger Benediktinerklosters Sankt Emmeram, die das Gebiet zwischen Wörth und WiesenfeIden durch umfangreiche Rodungsarbeiten erschlossen haben und die Besiedlung lenkten.

Die klösterliche Rodungs- und Siedlungswelle war etwa um 900 n. Chr. abgeschlossen. Diese Jahreszahl ist ein mÖg- licher Hinweis auf die Anfänge von Hungersacker und Weihern. Urkundliche Belege hierfür gibt es freilich nicht.

Ursprünglich gehörten beide Ortschaften zur Reichsherrschaft Wörth, mussten ihre Abgaben in Wörth leisten und unterstanden dem Wörther Herrschaftsgericht. Aber schon im Mittelalter bis herein ins 19. Jahrhundert gehörten Hornau und Weihern zur Herrschaft WiesenfeIden und waren dem Herrschafericht Mitterfels/Steinburg zugeordnet.